Carnaval op.9, As-Dur 
komponiert 1834/1835 - Dédiées à Monsieur Charles Lipinski 

Préambule - Pierrot - Arlequin - Valse noble - Eusebius - Florestan - Coquette - Réplique - Sphinxes - Papillons - A.S.C.H.-S.C.H.A. - Chiarina - Chopin - Estrella - Reconnaissance - 
Pantalon et Colombine - Valse allemande - Paganini - Aveu - Promenade - Pause -
Marche des „Davidsbündler“ contre les Philistins

„Daß Sie mein Karneval reizen mag, begreife ich wohl; es sieht ja im Künstlerherzen manchmal wunderlich aus, und die schreienden Dissonanzen, wie sie das Leben zusammensetzt, mildert die versöhnende Kunst, wie sie oft auch wieder die Freuden in dunkle lange Schleier einhüllt, daß man sie nicht offen sehe.“
Brief an Julie Baroni-Cavalbò in Lemberg 1838 

„Den Maskentanz zu entziffern, wird Ihnen ein Spiel sein.“
Brief an Moscheles

Henriette Voigt, die er durch seinen früh verstorbenen Freund und Pianisten Schuncke kennengelernt hat, und in deren Haus viel musiziert wird, macht ihn mit Ernestine v. Fricken, einer Schülerin von Friedrich Wieck bekannt. Schumann verliebt sich in dieses Mädchen. In Briefen an Henriette Voigt sind bald Zweifel an dieser Beziehung herauszulesen, obwohl Friedrich Wieck diesen „Sommerroman“ unterstützt, um von Clara abzulenken. Später steht Ernestine auf der Seite des jungen Paares Clara und Robert im Kampf gegen Wieck. Zwei gewichtige Werke vollendet Schumann in diesem Zusammenhang. Der Carnaval op.9 ist ein Maskenball, der die Davidsbündler musikalisch darstellt, und dessen Motivzelle die Sphinxes (nach Jean Paul Dämmerungsschmetterlinge) preisgeben: die Töne es c h a für Schumann und as c h, oder a es c h für Asch, den Geburtsort von Ernestine.

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© Franz Vorraber